Der Padelplatz ist fertiggestellt, aber wie geht es nun weiter? Viele Vereine stehen aktuell vor der Herausforderung, Spielerinnen und Spieler für ihre Padelanlagen zu begeistern und die neu errichteten Courts mit Leben zu füllen. Es reicht nicht aus, einfach darauf zu hoffen, dass „If you build it, they will come“ funktioniert. Besonders in Gebieten, in denen Padel noch wenig verbreitet und bekannt ist, muss zunächst Begeisterung geweckt werden. Doch wie findet und erreicht man potenziell Interessierte, um sie für den Padel-Sport zu gewinnen?

In diesem Beitrag habe ich Ideen gesammelt, wie insbesondere Tennisvereine mit begrenztem Budget ihre neuen Padelplätze bekannt machen und eine Gemeinschaft von Padel-Enthusiasten aufbauen können. Obwohl ich selbst keine Erfahrung im Marketing von Padelanlagen habe, hoffe ich, dass meine „Trockenübung“ dennoch für den ein oder anderen hilfreich ist und zumindest Denkanstöße liefert.

Bevor ich zu den Aktivierungsideen übergehe, möchte ich zwei grundlegende Tipps geben.

Tipp 1: Ich kann nur empfehlen, frühzeitig Kontakte zu knüpfen und eine lokale Padel-Community aufzubauen. Es lohnt sich, fremde Padelanlagen zu besuchen, deren WhatsApp-Gruppen beizutreten und den Social-Media-Kanälen zu folgen. Dies vermittelt ein Gefühl dafür, was eine lebendige Community ausmacht, welche Maßnahmen beim Aufbau helfen können und welche Hindernisse möglicherweise überwunden werden müssen. Viele Anlagenbetreiber teilen gerne ihre Erfahrungen und geben nützliche Ratschläge – also einfach mal nachzufragen. Außerdem stehen Tennisverbände wie der DTB oder der WTV als Ansprechpartner zum Thema Padel zur Verfügung.

Tipp 2: Es ist wichtig, dass sich Padelinteressierte beim ersten Besuch der Anlage direkt wohlfühlen. Nur so werden sie wiederkommen und im besten Fall auch Freunde mitbringen. Eine sinnvolle Maßnahme, um den Wohlfühlfaktor zu erhöhen, ist die Einrichtung einer gemütlichen, sonnengeschützten Sitzecke (Chill-out-Area) in unmittelbarer Nähe des Padelplatzes. Hier können die Teilnehmer nach dem Spiel gemeinsam ein kühles Getränk genießen, denn beim Padel ist die soziale Komponente mindestens genauso wichtig wie das Spiel selbst.

PadelArena.de Würzburg

1. Pressearbeit

Berichte in lokalen und regionalen Medien erreichen gezielt ein breites Publikum vor Ort und wecken das Interesse am Padel-Sport im Allgemeinen sowie an der eigenen Anlage im Besonderen. Für Münster fallen mir folgende relevante Medien ein:

Um diese Medien für eine Berichterstattung zu gewinnen, bedarf es eines Aufhängers – sprich: eines konkreten Anlasses oder eines interessanten Themas. Dies können zum Beispiel Meilensteine des Bauprojekts sein, beginnend mit der Planung („TC Schwarz-Rot Münster plant die Einführung des Trendsports Padel“), über die Erteilung der Baugenehmigung („TC Schwarz-Rot Münster erhält Baugenehmigung für zwei Padelplätze“), den Baubeginn („Start der Bauarbeiten für Padelplätze beim TC Schwarz-Rot Münster“) bis hin zur Fertigstellung der Anlage („TC Schwarz-Rot Münster eröffnet 120.000 Euro teure Padel-Anlage“). Darüber hinaus sind alle Events (siehe unten) rund um die Padelanlage ein guter Anlass für eine Pressemitteilung. Vorab kann eine Ankündigung mit Einladung versendet und im Anschluss ein Bericht verfasst werden. Bei Turnieren oder Ligaspielen können auch die Ergebnisse gemeldet werden. Insbesondere Veranstaltungen, an denen Prominente teilnehmen und für Interviews und Fotos zur Verfügung stehen, wecken das Interesse der Presse. Ein Showmatch mit einem bekannten Sportler, Schauspieler, Sänger oder Politiker kann eine effektive Möglichkeit sein, um Berichterstattung zu generieren.

Pressearbeit

Idealerweise hat der Verein bereits direkte Pressekontakte, die per Telefon, WhatsApp oder E-Mail erreicht und über Neuigkeiten informiert werden können. Andernfalls muss zunächst ein Verteiler zusammengestellt werden, an den die Pressemitteilung gesendet werden kann. Die E-Mail-Adressen der Redaktionen finden sich häufig auf den Kontakt- oder Impressumsseiten der Websites.

Die Pressemitteilung sollte klar strukturiert und formuliert sein, so dass sofort ersichtlich ist, worum es geht. Gute Pressemitteilungen ähneln in ihrem Aufbau oft einem „echten“ Artikel. Sie beginnen mit einer aussagekräftigen Überschrift, gefolgt vom eigentlichen Text, der die folgenden W-Fragen kurz und prägnant beantwortet: Wer, was, warum, wann, wo und wie. Es gilt, Interesse zu wecken und der Redakteurin oder dem Redakteur die Arbeit so leicht wie möglich zu machen. Der Text kann gegebenenfalls auch eine kurze Erklärung enthalten, was Padel eigentlich ist und warum es relevant ist. Zusätzlich helfen griffige Zitate („Ich spiele das fünfmal die Woche. Das ist sensationell.“) und hochwertige, professionelle Fotos (zum Beispiel ein Luftbild der Courts, das mit einer Drohne aufgenommen wurde). Den Abschluss der Pressemitteilung bilden die Nennung eines konkreten Ansprechpartners sowie, sofern verfügbar, ein Link zur Website mit weiterführenden Informationen.

Wenn Mitglieder der Presse zu einem Event eingeladen werden, muss eine sorgfältige Planung und Vorbereitung erfolgen. Optimalerweise kümmert sich eine Kontaktperson speziell um die Presse und stellt Informationen sowie Interview- und Fotomöglichkeiten zur Verfügung.

2. Veranstaltungen

Abwechslungsreiche Events und Aktionen locken neue Interessierte auf den Padelplatz und helfen dabei, eine Community zu formen. Wenn sich möglichst viele Spielerinnen und Spieler untereinander kennen, verabreden sie sich auch eher zu gemeinsamen Matches. Nachfolgend finden sich einige Ideen für Events rund um einen Padel-Standort.

2.1. Eröffnungsveranstaltung

Als Startschuss für die offizielle Inbetriebnahme eines neuen Padelplatzes bietet sich eine Eröffnungsfeier an – je größer und spektakulärer, desto besser. Prominente Gäste aus Sport und Unterhaltung sowie lokale Politiker (wie der Bürgermeister) können der Feier etwas Glanz verleihen und als Publikumsmagneten und Presseattraktion dienen. Auch ein Show-Match zwischen Padelprofis (Nationalspielern oder Pros der WPT) hilft, das Interesse für den Sport zu wecken. Für die jüngeren Teilnehmer kann beispielsweise eine Hüpfburg (kostenlos ausleihbar beim Stadtsportbund Münster) bereitgestellt werden. Alle Besucher sollten möglichst persönlich willkommen geheißen werden, bestenfalls mit einem Willkommensdrink 😅.

maba! Padel Mannheim Opening Day

Hier sind einige Anregungen, wie sich eine solche Veranstaltung bewerben lässt:

  • Versenden einer Pressemitteilung (siehe oben)
  • Verteilen von Flyern in der Nachbarschaft
  • Aushängen von Plakaten in lokalen Geschäften, Arztpraxen, Fitnessstudios und Unternehmen der Umgebung
  • Einladen anderer Sportvereine (für Münster findet sich beispielsweise auf den Seiten des Stadtsportbundes ein Verzeichnis aller Sportvereine der Stadt)
  • Einladen sonstiger lokaler Vereine (Schützenverein, Feuerwehr, Musikverein usw.) und Gruppen (Rotary Club, Kirchengemeinde, spanischsprechende Community usw.)
  • Bekanntmachung in den WhatsApp-Gruppen anderer Padelstandorte in der Nähe (nach Rücksprache mit den Betreibern)
  • Einträge in Online-Veranstaltungsmagazine und -kalender, für Münster beispielsweise:
  • Erstellen einer Facebook-Veranstaltung und eines Meetup-Events

2.2. Spielertreffs

Für den Aufbau einer lebendigen Padelgemeinschaft sind regelmäßige offene Spielertreffs elementar wichtig. Hier haben Padelinteressierte die Möglichkeit, sich kennenzulernen und Anschluss zu finden. Bei solchen Treffs wird in der Regel ein Spielformat wie zum Beispiel ein Americano-Turnier festgelegt, um eine gute Durchmischung mit ständig wechselnden Teamzusammenstellungen zu gewährleisten.

Um den Ehrgeiz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu wecken, kann für den Sieg ein kleiner Preis ausgelobt werden, beispielsweise eine Dose Bälle oder Griffbänder für den Schläger. Das Angebot eines Freigetränkes, gemeinsames Grillen sowie Musik fördern die Gemeinschaft und Geselligkeit. Abschließend kann ein Gruppenfoto in der WhatsApp-Gruppe oder auf Instagram geteilt werden, um den Daheimgebliebenen zu zeigen, was sie verpasst haben.

Ein kreativer Name verleiht dem Event eine besondere Note, wie zum Beispiel „Funky Friday“, „Match Monday“, „After-Work-Padel“ oder „Padel Battle“.

Frecher Freitag - Padelbase Werne

Es sind auch spezielle Veranstaltungen für Frauen (wie „Ladies Night“) oder Events zu ungewöhnlichen Zeiten (wie „Flutlicht-Padel“) möglich.

Ladies Night bei Padel Planet

Wenn sich im Laufe der Zeit große Unterschiede in den Spielniveaus ergeben, kann über Spieltreffs für verschiedene Spielstärken (Anfänger, Fortgeschrittene usw.) nachgedacht werden.

Ein Hinweis zur Etablierung von Spielertreffs: Am Anfang ist es oft schwierig, Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen Termin zu gewinnen. Wenn in der WhatsApp-Gruppe lediglich eine Anfrage wie „Am Donnerstag veranstalten wir um 19 Uhr einen Spielertreff. Wer ist dabei?“ gestellt wird, stößt dies häufig auf wenig Resonanz. Niemand möchte der Erste sein, der sich meldet, und es besteht Unsicherheit, ob das Spielniveau der anderen zur eigenen Spielstärke passt. Daher warten die meisten ab, was letztendlich dazu führt, dass der Termin aufgrund mangelnder Anmeldungen ausfällt.

Hier kann es hilfreich sein, einzelne Spielerinnen und Spieler außerhalb der Gruppe direkt anzusprechen und zur Teilnahme zu motivieren. Dies ist mühsam, bringt aber den Ball ins Rollen. Außerdem ist es sinnvoll, die Anzahl der Startplätze anfangs noch begrenzt zu halten. Nach dem aus der Psychologie bekannten Knappheitsprinzip wirken die Startplätze umso attraktiver und wertvoller, je weniger verfügbar sind.

2.3. Padelkurse/-training

Regelmäßig stattfindende Einführungskurse (beispielsweise unter den Bezeichnungen „Padel-Tryout“ oder „Schnupperpadel“) sind ein guter Weg, Anfänger ohne Vorkenntnisse in den Padel-Sport einzuführen. Bei solchen Kursen präsentiert ein Trainer oder eine Trainerin kurz die wichtigsten Grundlagen und Regeln, bevor es dann auf den Platz geht, um es selbst auszuprobieren.

Derartige Einführungskurse können beispielsweise über regionale Event-Magazine und -Kalender (wie oben erwähnt) beworben werden.

Es ist auch denkbar, andere Vereine anzuschreiben und sie als Gruppe zum kostenlosen Probepadeln einzuladen. Die Zielgruppe sollte nicht nur auf Tennis beschränkt sein, sondern auch andere Sportarten einschließen, wie Fußball, Handball, Basketball, Badminton, Squash, Volleyball, Golf oder Hockey. Insbesondere Ballsportler sind meist direkt begeistert von Padel und erzielen schnell Erfolgserlebnisse. Möglicherweise lässt sich sogar ein bekanntes Team (zum Beispiel die erste Mannschaft von Preußen Münster) für ein Event begeistern, das dann natürlich auch für die Presse interessant ist.

Team-Event padelBOX

Speziell für Kinder und Jugendliche bieten sich Ferien-Padel-Camps an. Ein solches Ferienprogramm kann in Münster beispielsweise in das Verzeichnis der Ferienangebote des Kinderbüros eingetragen werden. Es ist auch eine Überlegung wert, Kindergärten oder Schulklassen direkt zu einem Schnupperkurs auf die Padelanlage einzuladen.

Kids Day - TVN Tennis Zentrum Essen

Erwachsene lassen sich hingegen durch Kurse an der Volkshochschule (VHS) erreichen. Ein Padel-Event könnte auch für Unternehmen von Interesse sein, beispielsweise als Teambuilding-Maßnahme. Zudem ist eine Kooperation mit dem Hochschulsport der örtlichen Universität oder Fachhochschule eine Option.

Als besonderes Trainingsevent, das auch erfahrene Padel-Spieler anspricht, kann eine „Padel Clinic“ mit bekannten Padeltrainern angeboten werden. In diesem Jahr waren beispielsweise Trainerinnen und Trainer der Rafael Nadal Academy in den padelBOX-Standorten zu Gast, und Yannik Mann von HELLO PADEL hat mehrere Trainingseinheiten in der Padelbase Werne geleitet. Einige der Einheiten in der Padelbase wurden dabei per Instagram-Gewinnspiel verlost.

Meet the Stars - Padel Wallau

2.4. Turniere und Ligen

Je mehr Padelplätze eine Anlage hat, desto eher bietet sich die Ausrichtung eines Turniers an. Wenn mindestens zwei Courts zur Verfügung stehen, kann ein Turnier mit Gruppen- und K.-o.-Phase an einem Tag oder an einem Wochenende durchgeführt werden.

Bei nur einem Platz kann beispielsweise eine Vereins- oder Stadtmeisterschaft veranstaltet werden, die sich über mehrere Spieltage erstreckt. Dabei vereinbaren die Teilnehmer selbstständig die Termine für die anstehenden Runden. Abhängig von der Anzahl der gemeldeten Teams lässt sich eine Meisterschaft beispielsweise als Rundenturnier, K.o.-Turnier, Schweizer System oder Leiterturnier organisieren.

Tennisvereine können außerdem einen „Duathlon“ aus Tennis und Padel veranstalten, bei dem die Ergebnisse beider Sportarten in die Gesamtwertung einfließen. Auch andere Fun- und Trendsportarten wie Wikingerschach, Spikeball, Beachtennis oder Cornhole lassen sich mit Padel zu einem interessanten Mehrkampf kombinieren.

Racket Duathlon von padelworld Bochung und SV Langendreer

2.5. Tag der offenen Tür

Während eine Eröffnungsfeier ein einmaliges Event ist, lässt sich ein Tag der offenen Tür jährlich wiederholen, gegebenenfalls auch unter wechselnden Bezeichnungen wie „Tag des offenen Padelplatzes“ oder „Padel-Saisoneröffnung“. Teil der Veranstaltung kann beispielsweise ein Schleifchenturnier sein, bei dem die Teams immer wieder neu zusammengestellt werden und bei dem weniger der sportliche Ehrgeiz als das Kennenlernen und gemeinsame Erleben im Vordergrund stehen. Ein bestimmtes Motto wie „Alle in Weiß“ (Spielen in weißer Kleidung) oder „Superhelden“ verleiht dem Spaßturnier einen besonderen Touch.

TC Blau-Weiß Wanne-Eickel Schleifchen-Turnier

2.6. Family & Friends Day

Die beste Werbung ist die Mundpropaganda. Um diese zu nutzen, kann beispielsweise ein Event veranstaltet werden, bei dem Vereinsmitglieder und Stammgäste ihre Familien und Bekannten kostenlos zum Padeln mitbringen dürfen. Eine solche Veranstaltung kann auch spezifischer als „Eltern-Kind-Padel“ oder „Generationenturnier“ gestaltet werden.

2.7. Handicap-Event

Ein Event speziell für Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen ist ein schöner Weg, sich sozial zu engagieren und nebenbei noch etwas Werbung für die eigene Anlage zu machen. Da der Einstieg in Padel vergleichsweise einfach ist, stellen sich schnell Erfolge ein. Zudem lässt sich Padel auch wunderbar als Mixed zwischen Menschen mit und ohne Einschränkungen spielen. Möglicherweise können zur Finanzierung einer solchen Inklusionsveranstaltung sogar Fördergelder beantragt oder Sponsoren gefunden werden, etwa über das Programm „1000×1000“ des Landessportbunds NRW oder die Projektförderung der Aktion Mensch.

2.8. Teilnahme an lokalen Veranstaltungen

Veranstaltungen wie Stadtfeste oder Straßenfeste bieten eine gute Gelegenheit, sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Im Idealfall gibt es ausreichend Platz, um neben einem Infostand auch ein kleines, einfaches Spielfeld zu errichten. Hier können Interessierte ihre ersten Padelversuche mit Schläger und Ball unternehmen. Ein solches improvisiertes Spielfeld kann auch als Attraktion bei Großveranstaltungen wie Fußballturnieren oder Musikfestivals dienen, um Aufmerksamkeit zu erregen und Werbung für die eigene Padelanlage zu machen.

TC Birkenfeld Straßenfest

2.9 Rekordversuch

Eine öffentliche Veranstaltung mit dem Ziel, einen offiziellen „Guinness World Record“ aufzustellen, zieht Zuschauer auf die Anlage und liefert insbesondere einen interessanten Aufhänger für die Presse.

Guinness Weltrekord GreenTEC-Campus

Hier sind einige Ideen für mögliche Rekordversuche:

  • Längstes Padel-Match
  • Längster Padel-Ballwechsel
  • Längste Padel-Volley-Rallye
  • Padel-Turnier mit den meisten Teilnehmern
  • Ballwechsel mit den meisten Teilnehmern (im Rundlauf/Ringelpiez)
  • Die meisten aus dem Court geschlagenen Schmetterbälle pro Stunde

Sicherlich lassen sich auch noch fesselndere, kreativere Ideen finden – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

3. Website, Online-Buchungssystem und Social Media

Idealerweise erscheint die Website der Padelanlage bei einer lokalen Google- oder Bing-Suche nach „Padel“, „Padelplatz“ oder „Padel-Court“ ganz oben in den Suchergebnissen. Das Stichwort hier lautet Suchmaschinenoptimierung bzw. Search Engine Optimization (SEO). Der Standort sollte auch über Google Maps mit dem Suchbegriff „Padel“ auffindbar sein.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Besucher auf der Website tatsächlich die gesuchten Informationen finden. Wie hoch sind die Kosten für die Court-Buchung? Wo befindet sich der Platz? Wie kann man Schläger und Bälle ausleihen? Wie wird das Flutlicht eingeschaltet? Gibt es Umkleide- und Duschmöglichkeiten? Ist es möglich, eine Reservierung zu stornieren? Ist die Gastronomie geöffnet, um nach dem Spiel gemeinsam ein Bier zu trinken? All diese Fragen sollten auf der Website beantwortet werden.

Zudem interessieren sich Besucherinnen und Besucher der Website möglicherweise für die WhatsApp-Gruppe zur Mitspielersuche und die Liste der zukünftigen Events und Trainingsangebote.

Die Buchung eines Platzes und die Anmeldung zu einem Event sollten grundsätzlich so einfach wie möglich gestaltet sein. Das bedeutet, dass Reservierungen und Anmeldungen bequem online im Browser oder über eine App möglich sein müssen. Interessenten möchten dabei direkt sehen, zu welcher Uhrzeit noch Kapazitäten verfügbar sind. Es ist auch benutzerfreundlich, verschiedene Zahlungsmethoden anzubieten (Kreditkarte, PayPal, Barzahlung vor Ort usw.) und einen konkreten Ansprechpartner für Rückfragen anzugeben.

Ein Beispiel für ein aus Benutzersicht gelungenes Buchungssystem ist Playtomic, das beispielsweise bei PadelCity verwendet wird und in Spanien (und einigen anderen Ländern) unangefochtener Marktführer ist. Benutzer, die sich in der Playtomic-App anmelden, können in allen teilnehmenden Padelanlagen ohne weitere Registrierung Plätze buchen und an Veranstaltungen teilnehmen. Darüber hinaus werden Spieler nach dem Ausfüllen eines Fragebogens einem Spiellevel von 0 (Newbie) bis 7 (Pro) zugeordnet, das sich im Laufe der Zeit durch die Erfassung von Spielergebnissen weiter konkretisiert. Bei Events sieht man dann direkt, welche Personen mit welcher Spielstärke bereits angemeldet sind. Es ist auch erwähnenswert, dass es möglich ist, offene Matches zu erstellen, denen sich andere Spielerinnen und Spieler anschließen können. Die Teilnehmer zahlen dabei nur ihren Anteil an den Platzmietkosten.

Playtomic App Screenshots

Neben einer Präsenz im herkömmlichen Web sollten die Betreiber einer Padelanlage auch in den sozialen Medien aktiv sein und sich dort mit Spielerinnen und Spielern vernetzen. Regelmäßige Posts mit Bildern und Videos, insbesondere von Veranstaltungen, sorgen dafür, dass die Padelanlage immer wieder in Erinnerung bleibt und Lust auf das Spielen macht.

4. Einträge in Online-Verzeichnisse

Durch Einträge in Online-Verzeichnis lässt sich Bekanntheit des Padelstandorts weiter steigern. Ein Standort sollte insbesondere in Platzfindern sowie der Karte des Deutschen Padel Verbands (DPV) vertreten sein:

padelmuenster.de-Platzfinder

Des Weiteren bietet sich ein Eintrag in den Gelben Seiten an:

Auch in Verzeichnissen mit Freizeitaktivitäten für Kinder und Erwachsene darf die Padelanlage nicht fehlen:

5. Gutscheine und Angebote

Gutscheine und Coupons sind beliebte und häufig eingesetzte Marketinginstrumente, von denen auch Betreiber von Padelanlagen profitieren können. Denkbar sind beispielsweise Rabatte von 50% auf die erste Buchung oder vergünstigte Kombiangebote wie „90 Minuten Padel + 4 Getränke für 40 Euro“.

padelBOX Groupon-Angebot

Solche Rabattangebote können über Plattformen wie Groupon bekannt gemacht werden. Auch ein Eintrag in einem regionalen Gutscheinbuch (Freizeitblock, CITY for TWO) ist eine Überlegung wert. In Münster gibt es zudem das PlusCard-Gutscheinheft der Stadtwerke, das eine interessante Option sein könnte. Speziell auf Studierende zugeschnittene Angebote können über iamstudent beworben werden.

Falls es in der Umgebung bereits andere Padelstandorte mit florierenden Communities gibt, hilft möglicherweise ein Flatrate-Angebot, Spielerinnen und Spieler für die eigene Anlage abzuwerben. Ein Schnupperangebot der Art „3 Monate Padel-Flatrate für 50 Euro pro Person“ macht insbesondere Vielspieler hellhörig und ist gerade in der Anfangsphase eine gute Möglichkeit, neue Padelplätze mit Leben zu füllen. Nach Ablauf der Flatrate kann den Spielerinnen und Spielern dann gegebenenfalls eine reguläre Vereinsmitgliedschaft schmackhaft gemacht werden.

Schnupperangebot Padel Niederwalgern

6. Flyer und Plakate

Selbstgestaltete Flyer und Plakate in einer Auflage von einigen hundert Stück lassen sich oft schon für weniger als 25 Euro in professioneller Qualität drucken. Diese können dann zum Beispiel in der Nachbarschaft in Briefkästen verteilt sowie in Geschäften der Umgebung, Sportgeschäften und Sporthallen ausgelegt und aufgehängt werden. Für Münster ist es auch eine Überlegung wert, Flyer bei der Touristeninformation auszulegen.

7. Bezahlte Werbung

Vereinen fehlt häufig das Budget für bezahlte Werbung. Eine einzelne Anzeige in der Tageszeitung mag vielleicht noch erschwinglich sein, aber die Werbekosten für Plakate an Bushaltestellen und Bahnhöfen oder die Schaltung von Radiospots gehen meist in die Tausende oder Zehntausende. Zudem ist die Wirkung solcher Werbemaßnahmen nur schwer kalkulierbar und messbar.

Besser dosieren und messen lassen sich Anzeigen bei Google, Instagram oder Facebook. Zum Beispiel könnte über Google Ads eine Kampagne geschaltet werden, um bei einer Suche nach „Tennis Münster“ Padel als Alternative anzubieten („Schon mal Padel-Tennis gespielt? Probiere es aus beim TC Schwarz-Rot Münster!“).

Eine weitere Option sind Werbeanzeigen in Newslettern oder auf den Websites anderer Sportvereine in der Umgebung. Auch ein Sponsoring, zum Beispiel in Form von Trikotwerbung oder Bannern auf fremden Vereinsgeländen, kann eine Überlegung wert sein und die Bekanntheit der Padelanlage steigern.

Fazit

Die vorgestellten Ideen sind natürlich nicht abschließend und sollen lediglich als Inspiration für die eigene Aktivierungs- und Marketingstrategie dienen. Es ist auch äußerst wichtig, das Marketing des Padelstandorts nicht als einmalige Aktion zu betrachten, sondern als fortlaufenden Prozess. Es bedarf einer engagierten Person, die kontinuierlich Ideen entwickelt und umsetzt, um neue Spielerinnen und Spieler zu gewinnen und die bestehende Community bei Laune zu halten.